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T E X T

Der Grenzbach und die ansprechenden Grünräume entlang des Bachweges sowie die verkehrsreiche Bachstrasse, welche eine städtische Hauptstrasse darstellt, begrenzen das Grundstück. Aus diesen Gegebenheiten heraus wird ein kompakter, identitätsstarker Gebäudetypus entwickelt, der sämtliche gestellten Anforderungen an ein qualitätsvolles Wohnen an diesem speziellen Ort erfüllt.

 

Das Volumen adaptiert vorgefundene städtebauliche Motive: Ein strassenbegleitender Riegelbau und ein tief ins Grundstück ragender Punktbau werden verschmolzen und durch eine gemeinsame Geometrie von stumpfen Winklen vereint. Durch einen leichten Rücksprung zur Bachstrasse hin wird eine angemessene öffentliche Ankunfts- und Erschliessungszone gebildet; im Gegenzug dazu wird zum Grenzbach hin ein grosszügiger, durchgrünter Aussenraum für die Bewohner räumlich gefasst. Die durch die Gebäudeform und Setzung erzeugten Freiräume können entsprechend ihrer unterschiedlichen Aufgaben als Siedlungsplatz und Gemeinschaftsgarten beschrieben werden.

BAUAUFGABE Ersatzneubau mit zeitgemässen
Mietwohnungen im mittleren Preissegment   
ORT Kreuzlingen, Kt. Thurgau    
BAUHERRSCHAFT HRS Real Estate AG   
STATUS nicht anonymer Studienauftrag im Einladungsverfahren 2019    
RAUMPROGRAMM ca. 40 Wohnungen, 1 Gewerbe-/ Atelierraum,
1 Gemeinschaftsraum und Tiefgarage
 
ARCHITEKTUR STUDIO JES   
LANSCHAFTSARCHITEKTUR  SIMA | BREER LANDSCHAFTSARCHITEKTUR   
VISUALISIERUNG Studio David Klemmer

K R E U Z L I N G E N  Wohnüberbauung Bachstrasse - Kreuzlingen

Das Gebäude präsentiert sich aufgrund der städtebaulichen Einbettung an seinen zwei Längsseiten unterschiedlich. Entlang der Bachstrasse, entsprechend der exponierten Lage und Lärmproblematik, ist das Haus eher introvertiert gestaltet und die privaten Aussenflächen sind in Form von Loggien ins Volumen integriert. Zum ruhigen Bachraum hin ist das Gebäude extrovertiert gestaltet und Balkone kragen in den Grünraum.

Die Wohnungsgrundrisse weisen ein breites Spektrum an räumlichen und aussenräumlichen Qualitäten auf. Ihnen gemeinsam ist das Entrée mit Garderobe, die kompakte Anordnung der Nasszellen und Reduits im Inneren sowie die Separierung des Schlafbereichs vom Wohnbereich. Eine mindestens zweiseitige Orientierung, ob über Eck oder als Durchwohner konzipiert, schafft eine gute Belichtung und bereichert die mehrheitlich kleinen Wohnungen.
 
Um den Strassenlärmimmissionen Rechnung zu tragen wird kein lärmempfindlicher Raum ausschliesslich Richtung Bachstrasse belüftet ; die Richtung Bachstrasse orientieren lärmempfindlichen Räume können über eine Loggia belüftet werden und die Brüstungen der Loggia werden in massiver Bauweise (mind. 1.00m Brüstungshöhe) erstellt. 
 
Das Haus ist in zurückhaltenden grün/beigen Farbtönen angelegt. Ein Ordnungssystem gebildet aus horizontalen und vertikalen Betonelementen mit Putzfüllung im Besenstrich gliedern die Fassade und schaffen ein übergeordnetes Raster. Dabei sind die Füllungen spielerisch und dynamisch gestaltet: Je nach Position sind sie vollständig geschlossen, mit brüstungshohen Fenstern ausgestattet oder gar vollverglast. Um den achtzehn Meter hohen, sechsgeschossigen Baukörper weiter zu gliedern, sind strassenseitig die Putzfelder der ersten beiden Geschosse zusammengefasst und in Grün gehalten während sich zum ruhigen Grünraum hin diese Farbe bis ins 4. Obergeschoss zieht. Für die Putzfelder der weitern Geschosse wird ein warmer Grauton gewählt. Die Balkone ordnen sich dem Raster unter und sind jeweils zwischen zwei Lisenen angeordnet. Um die Privatsphäre zu erhöhen und dennoch den Blick in den Grünraum zu gewährleisten, ist die Brüstung unterschiedlich materialisiert. Zum Nachbarbalkon hin wird das Brüstungselement massiv ausgebildet während ein durchlässiges Metallgewebe den Blick aus dem Inneren der Wohnung in die Weite ermöglicht.

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